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Herkunft Erdgas

Was ist Erdgas?

Erdgas ist ein natürliches Gas, das aus dem Erd­inneren gefördert wird. Es besteht zu über 90 Prozent aus dem farb- und geruch­losen Natur­gas Methan (CH4), dem einfachsten Kohlen­wasser­stoff, der in der Natur vorkommt. Das heute genutzte Erd­gas hat sich aus abge­storbenen Klein­organismen vor mehreren Millionen Jahren gebildet. Unter Luft­abschluss, hoher Temperatur und hohem Druck im Innern der Erde hat ein langsamer, chemischer Prozess zur Bildung von Erd­gas geführt. Methan entsteht auch bei Gärungs­prozessen unter Luft­abschluss, etwa in Sümpfen, Klär­anlagen oder in der Nutz­tier­haltung.

Erd­gas wird durch Bohr­löcher aus der Erde gefördert, auf­bereitet und ins Transport­netz einge­speist. Kompressor­stationen sorgen dafür, dass das Erd­gas mit genügend Druck, oft über Tausende von Kilometern, ins Bestimmungs­land trans­portiert werden kann.

Woher kommt das in der Schweiz genutzte Erd­gas?

Aufgrund der ausser­ordent­lich dynamischen Ver­änderungen der letzten Monate an den euro­päischen Gas­handels­märkten, auf denen die Schweizer Gas­ver­sorger ihr Gas beschaffen, ist eine belast­bare länder­spezi­fische Dar­stellung gegen­wärtig nicht möglich. Die Schweizer Gas­wirt­schaft erstellt deshalb kein Import­port­folio für die Schweiz, sondern verweist auf die Daten der ENTSO-G, des Verbands der euro­päischen Fern­leitungs­netz­betreiber für Gas. Die Daten beziehen sich auf die EU. Da die Schweiz das Gas aus EU-Ländern bezieht, dürften diese Daten auch für die Schweiz Gültig­keit haben.

Gas­versorgungs­quellen der EU 2023:
LNG: 42% (Liquefied Natural Gas) USA <50%, Katar, u.a.
Norwegen: 29%
Algerien: 10%
Russland: 9%
UK: 6%
Azerbaijan: 4%
Libyen: 1%

Wie wird Erdgas in Europa und der Schweiz transportiert?

Das europäische Erd­gas-Trans­port­netz hat eine Länge von rund 200‘000 Kilo­meter und erstreckt sich von Nord- nach Süd­europa und vom Atlantik bis Sibirien. Es ermöglicht die Nutzung der Erd­gas-Vor­kommen in unter­schiedlichsten Förder­gebieten, die Diversifikation der Trans­port­wege sowie den inter­nationalen Aus­tausch bei all­fälligen Liefer­eng­pässen. Das Netz wird laufend aus­gebaut.

Die Schweiz, ein wichtiger Transit­korridor im europäischen Gas­binnen­markt, ist seit Anfang der siebziger Jahre ins inter­nationale Erd­gas-Trans­port­netz ein­gebunden und verfügt heute über zwölf grenz­über­schreitende Einspeise­punkte. Die Transit­gas­leitung ist das Schweizer Teil­stück der Erd­gas-Hoch­druck­leitung, welche die Gas­felder Nord­europas mit Italien verbindet. Aus dieser Leitung stammt der weitaus grösste der schweizerischen Erdgas-Bezüge. Die Transit­gas­leitung durch­quert die Schweiz auf einem Teil­stück von rund 165 km von Wallbach östlich von Rheinfelden AG bis zum Griespass im Oberwallis.

Durch Netz­erweiterungen, neu erschlossene Gemeinden und entsprechend neue Kunden konnte Erd­gas in den vergangenen Jahren seine Stellung im Schweizer Energie­markt stetig aus­bauen. Drei Viertel der Schweizer Bevölkerung wohnt mittler­weile in mit Erdgas/Biogas erschlossenen Gemeinden. Das unter­irdische Transport- und Verteil­netz der Schweiz mit einer Länge von rund 20‘000 km ermöglicht eine konstante und sichere Versorgung der Kunden.
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